Heilige Mutter Kirche, Deine Diener tragen Gewänder, die nicht alt werden, und deine Sprache ist wie Erz deiner Glocken. Deine Gebete sind wie tausendjährige Eichen, und deine Psalmen haben den Atem der Meere. Deine Lehre ist wie eine Feste auf uneinnehmbaren Bergen, und deine Straßen führen ins (Himmlische) Jenseits …
Du hast einen Mantel aus Purpurfäden, die sind nicht auf Erden gesponnen. Deine Stirn ist mit einem Schleier geschmückt, den die Engel geweint haben. Deine Weihen sind wie große Zeichen von Feuer auf den Stirnen, niemand kann sie auslöschen. Du hast tausend Wunden, daraus strömt dein Erbarmen: du segnest alle deine Feinde. Du segnest noch jene, die es nicht mehr wissen. Die Irrenden gehen nicht unter, weil du noch den Weg weißt . . .
Du fällst vor dem Herrn nieder, bevor der Tau fällt. Du jubelst dein Herz zu ihm auf, ehe die Lerchen steigen. Du wäschst das Angesicht der Erde in deinen Psalmen und Liedern. Um deinetwillen lassen die Himmel den Erdball nicht fallen: alle, die dich lästern, leben nur von dir. Du schreitest bis zum Rand der Hölle nieder, und deine Füße bleiben unversehrt. Du bist das einzige Zeichen des Ewigen über dieser Erde . . .
Deine Demut ist eine Tochter der Allmacht. Sie dringt durch die Pforten der Cherubime, und die ehernen Engel senken vor ihr das Schwert. Sie dringt bis zum Angesicht des Herrn – da kniet sie in alle Ewigkeit nieder. Deine Heiligen sind wie Helden aus fernen Ländern. Sie sind wie Wasser, die aufwärts fließen. Sie sind wie Feuer die ohne Herdstatt brennen . . . Du bist das Licht für meine Seele, wenn sie von Dunkelheit und Traurigkeit umgeben ist, du bist meine Kraft in meiner Schwachheit, mein Reichtum in meiner Armut, du bist der Weg aus meiner Verwirrung, meine Heimat in einsamen Stunden . . .
Heilige Mutter Kirche, die schönsten Tage und Fest meines Lebens hast du mir bereitet. Wie oftmals hast du mich gestärkt durch das Heilige Opfer in Gotteshäusern, wie vielmals hast du mich gesegnet durch deine Priester und mir den Frieden geschenkt . . .
Heilige Mutter Kirche, du bist die Kirche der Heiligen und Märtyrer! Heilige Mutter Kirche, heilige verwundete, verleumdete, verlassene, verschmähte – wie sehr verdienst du unsere Liebe und Treue bis an das Ende unseres Lebens! Und einmal wirst du mit mir gehen – in meiner letzten Stunde, und die einzige bist du, die mit mir geht vor das Gericht und beten wird für meine Seele! Heilige, geliebte Mutter Kirche, wie dank ich dir . . .“