Don Camillo: – Jesus, habt Ihr das gesehen?
Jesus: – Was denn, Don Camillo?
Don Camillo: – In Deutschland hat ein Kaplan einen Gottesdienst gefeiert, verkleidet als Dracula.
Jesus: – Und warum das?
Don Camillo: – Wegen Halloween.
Jesus: – Wegen was?
Don Camillo: – Ein Fest keltischen Ursprungs, am Vorabend von Allerheiligen – mit Skeletten, Hexen und lauter Dingen, die Angst einjagen sollen.
Jesus: – Und was hat ein Priester damit zu tun?
Don Camillo: – Er hat gesagt: „Ich habe das gemacht, um Menschen zu erreichen, die sonst nie zu uns kommen.“
Jesus: – Kein Wunder, daß sie nicht zu ihm kommen, wenn er solche Sachen macht.
Don Camillo: – Und hört, wie er sich verteidigt hat: „Ja, ich habe ein Dracula-Cape getragen, aber ich war nicht als Vampir geschminkt.“
Jesus: – Don Camillo, bete für deinen Bruder – er scheint mir, gelinde gesagt, etwas verwirrt.
Don Camillo: – Jesus, wo soll das alles noch hinführen?
Jesus: – Ich glaube, Don Camillo, die richtige Frage lautet eher: Wo sind wir schon hingekommen?
Don Camillo: – Und was ist Eure Antwort, Herr?
Jesus: – Ich würde sagen: Wir sind bei einer Kirche … zum Fürchten.
Dieser Dialog im Stil der berühmten „Don Camillo und Peppone“-Geschichten stammt aus der Feder des ehemaligen Chefvatikanisten der italienischen Rundfunkanstalt RAI, Aldo Maria Valli.


