Ahnungen und unbewusstes Wissen

„Ich habe Ahnungen nie geleugnet, da dem Menschen ein Wissen auch ohne die Sinne, die Untersuchung, die Erfahrung und dergleichen zukommen kann, welches Wissen so gewiß ist wie jedes andere, ja gewisser, da der Verstand irren kann.“ – Adalbert Stifter

„Man kann vieles unbewusst wissen, indem man es nur fühlt, aber nicht weiß.“ – F. M. Dostojewski

Der unaussprechliche Sinn

„Es ist dies – leider – kein leichtes Buch! Es wurde nicht geschrieben, um zu belehren, sondern um aufzuwecken. Zwischen den Seiten verborgen (nicht in gedruckten Wörtern, noch nicht einmal in den Geschichten selbst, sondern im Geist, der Stimmung, der Atmosphäre) liegt eine Weisheit, die menschliche Sprache nicht vermitteln kann.“ – Anthony de Mello, Eine Minute Weisheit

„Geschichte ist schließlich die Aufzeichnung von Erscheinungen und keine Realität; sie überliefert Lehrmeinungen, aber nicht Unausgesprochenes.“ – Anthony de Mello, Eine Minute Weisheit

„Der Sinn, der sich aussprechen läßt, ist nicht der ewige Sinn.“ Laotse

Augenblicke der inneren Erkenntnis

„Lies diese Gedanken in ruhe. Laß dir diese Anregungen durch den Kopf gehen. Es sind Worte, die ich dir leise und im vertrauen sage als Freund, als Bruder, als Vater. In diesen vertraulichen Gesprächen ist Gott zugegen. Ich habe dir nichts Neues zu sagen. Erinnerungen möchte ich wachrufen in dir und Gedanken, die dich treffen, damit … du … am Ende ein Mensch bist, der klar sieht.“ – Josemaria Escriva, Der Weg

„Es gibt im Leben Augenblicke der inneren Erkenntnis, das heißt göttliche Erleuchtung, in denen die Seele von den Dingen erfährt, die sie weder gelesen hat, noch ihr von einem Menschen beigebracht wurde. Das sind Augenblicke der inneren Erkenntnis, die der Herr Selbst der Seele verleiht. Das sind große Geheimnisse…“ – Tagebuch 1102 der Hl. Sch. Faustina

Wie das Laster stürzen

Wer sich den Zweck vorgezeichnet hat, das Laster zu stürzen, und“ das Wahre und Schöne, die Liebe und Gerechtigkeit „an ihren Feinden zu rächen, ein solcher muss das Laster in seiner nackten Abscheulichkeit enthüllen, und in seiner kolossalischen Größe vor das Auge der Menschheit stellen – er selbst muss augenblicklich seine nächtlichen Labyrinthe durchwandern, – er muss sich in Empfindungen hineinzuzwingen wissen, unter deren Widernatürlichkeit sich seine Seele sträubt.” – Friedrich von Schiller

„Nur wer solches durchlitten hat, kann es nachfühlen, nicht aber ausdrücken.“ – Johannes vom Kreuz

„Kein Mensch hält es aus, in die Schlangengrube des eigenen Herzens hinabzusteigen und sie zu offenbaren.“ – Dr. Herbert Madinger, Deine Sünden sind dir vergeben

Zum Laster geködert

„Wie ein Zeitalter zum Laster geködert wird. — Man lerne mit Hilfe aller Künstler- und Denker-Zaubereien die Menschen an, vor ihren Mängeln, ihrer geistigen Schamlosigkeit, ihren unsinnigen Verblendungen und Leidenschaften Verehrung zu empfinden — und dies ist möglich —, man zeige vom Verbrechen und vom Wahne nur die erhabene Seite, von der Schwäche der Willenlosen und Blind-Ergebnen nur das Rührende und Zu-Herzen-Sprechende eines solchen Zustandes — auch dies ist oft genug geschehen […]“ – Friedrich Nietzsche

Dies ist unser Ruhm

„Niemand betrüge sich selbst. Wer unter euch meint, weise zu sein in dieser Welt, der werde ein Narr, dass er weise werde.“ – Ap. Paulus, 1Kor 3,18

„So sagte jemand: „ich habe eine hervorragende Ausbildung genossen. Ich brauchte Jahre, um darüber hinwegzukommen.“ […] Verlernen sie den vielen Unsinn, den man ihnen beigebracht hat.“ – Anthony de Mello

„Denn dies ist unser Ruhm: das Zeugnis unseres Gewissens, dass wir in Einfalt und göttlicher Lauterkeit, nicht in fleischlicher Weisheit, sondern in der Gnade Gottes unser Leben in der Welt geführt haben…“ – Ap. Paulus, 2Kor 1,12

„Wenn ihr nun mit Christus den Mächten der Welt gestorben seid, was lasst ihr euch dann Satzungen auferlegen, als lebtet ihr noch in der Welt:“ – Ap. Paulus, Kol 2,20

Die Welt

„Die Welt“ – das ist nicht ein Ort oder ein bestimmter Lebensstil. Wenn es doch nur so einfach wäre. In Wirklichkeit ist „die Welt“ jedes System, das auf unser aller Sünde (geistiger Gefangenschaft) basiert. „Die Welt“, das sind unsere gesammelten falschen Selbstbilder und Selbstverständnisse [und Hirngespinste?], mit denen wir uns und andere bestrafen und zerstören. Die Welt ist ein einziger großer Maskenball. – John Eldredge

Maskenball? Image-Ball? „Image ist eine maßgeschneiderte Zwangsjacke.“ (Robert Lembke)

Schein-Gefechte. Pseudo-Abenteuer. Falsche Prinzessinnen. Die Welt korrumpiert Männer, zehrt ihre Stärke auf. „Bahne dir den Weg nach oben, wenn nötig mit Ellbogeneinsatz“, suggeriert die Welt, „dann bist du ein richtiger Kerl.“ […] Sie sind Söldner, sie kämpfen nur für ihre eigenen kümmerlichen Reiche [Hirngespinste?]. Sie wachsen niemals über sich selbst hinaus. – John Eldredge

Niemand kommt in der Welt groß raus, ohne im Bunde zu stehen.