Der Demütiger, der darauf sinnt, den zu Demütigenden in Trunkenheit zu wickeln, ist wie ein Griff der Unterwelt am Fuß, ist wie ein Tier mit spähenden Augen, das sich nieder kauert, das sein Opfer alleine um des Umschleichens willen umschleicht, in dessen Natur es liegt, die Menschen zu belauern und ihnen aufzulauern, und da die Lüge nie durch sich selbst siegt, brauch sie stets einen Komplizen, drum instruiert der Demütiger das Rudel, unterweist seinen Apparat, beruft seine ihm Hörigen, die von Begierden aller Art getriebenen zu seinen Zwecken.
„Er liegt auf der Lauer in den Gehöften und will den Schuldlosen heimlich ermorden; seine Augen spähen aus nach dem Armen. Er lauert im Versteck wie ein Löwe im Dickicht, er lauert darauf, den Armen zu fangen; er fängt den Armen und zieht ihn in sein Netz [Labyrinth?]. Er duckt sich und kauert sich nieder, seine Übermacht bringt die Schwachen zu Fall.“ – Psalm 10,8-10
Ob Ärzte, Beichtväter, Psychologen, Ratgeber, Geschwister, Verwandte, Freunde, der Friseur, bei dem man sich vielleicht ausspricht und verplaudert, der Bankbeamte, der mehr wissen könnte und jedenfalls über das Finanzielle Bescheid weiß – der Demütiger, dem nichts und niemand heilig ist, würde jeden von ihnen für seine Zwecke zu missbrauchen suchen, und er weiß gefallene Mädchen und Frauen, der Leidenschaft fähige Menschen, der Hingabe fähige, missbrauchte und instrumentalisierte Kinder, Abhängige, Huren und Prostituierte, seinem Befehl Unterstellte, dem Verbrechen und Verderben Untergebene, auf gleiche Weise zu konsumieren, weiß sie zu seinem Zweck empfehlen.
„Zu meinem Entsetzen waren auch katholische Priester bei … Diese Leute rissen ganz ruhig und mit Sicherheit …, und doch scheu und heimlich und lauernd.“ – Anna Katharina Emmerich
Der Demütiger, wenn er könnte, unterwirft sich, wenn es sein muss und wenn möglich, gewissermaßen die ganze Welt, um sein Ziel zu erreichen, und wenn es ihm oder seinen lichtscheuen, dunklen Auftraggebern nötig erscheint, dann wird für das Ziel der Demütigung ein Vermögen aufgewendet, verschleudert, verprasst, unkontrollierbar ausgegeben und aufgewendet, verschwendet, alleine um sozusagen der Demütigung willen, denn dann weiß er sich gedeckt, vom größeren Sklaventreiber, von einer noch voluminöser aufgeblähten Macht.
„Je nach dem Brennstoff flammt das Feuer auf, je nach dem Einfluss wächst der Streit. Je nach der Macht eines Menschen wütet sein Zorn, je nach dem Reichtum steigert er seine Wut.“ – Jesus Sirach 28,10
„Auf der Erde war großer Streit.“ – Anna Katharina Emmerich (1774 – 1824)
Dem Demütiger geht es darum, den anderen unterzukriegen, zu stürzen, ihn zu Fall zu bringen, ihn zu lehren, wer der Herr im Hause ist, ihm dann ein Geständnis oder ein Gedächtnisprotokoll abzupressen, ihn aufs Leben zu verängstigen, zum seelischen Krüppel zu machen, ihn im übertragenen Sinne oder beileibe zu kastrieren, ihm zu sagen, dass er sich einem Geflecht (Milieu) anzuschließen, sich zu vernetzen hat, um ihm dann die würgenden Schlingen um den Hals zu legen. Den Demütiger motiviert der höhere Zweck, welch immer dieser sein mag, oder noch besser: die sanktionierte Einbildung, dass es solch höhere Zwecke gibt, denen er dient oder dienen könnte. Und doch weiß er sich beauftragt, eine Struktur stützt ihn, so braucht er nur mehr zu handeln, wie er es perfektioniert hat.
Über Lakaien herrschen, welch ein geringer Traum! Nein, mächtig ist, wer den Herren gebietet. – Theodor Herzl, Vater des Zionismus
Die Motivation des Demütigers, speziell des Tätertypus „Spieler“, der die Ehrfurcht gegen jegliche Wahrheit abgelegt hat, muss auch darin gesucht werden, dass es ein spannendes und unterhaltsames Spiel ist eine Strategie zu entwickeln, wie man jemanden demütigen kann, um dann Wetten auf seine Zukunft abzuschließen. Für ihn, der das Teuflische in Potenz ist, da er käuflich und beliebig biegsam, ist es besser als Schach, fast so gut wie Völker zu verfehden, Ausnahmesituationen auszurufen, Kriege anzubahnen und per Eskalationspolitik ganze Welten in Unruhe zu versetzen. Es erhebt den Demütiger in jene rauschhaften Höhen, die er nach außen mit besonderer Kühle heuchelnd zu überspielen verstehen muss, die seinem Doppelspiel die Würze gibt.
Wir sind die Terroristen – US Soldat
Warnung an das amerikanische Volk? von Benjamin H. Freedman